Gesprächsrunde mit der MIT SWB und Prof. Manfred Kühne

Das Thema „Wer bildet unsere Erfinder von morgen aus“, diskutierten am Montag, den 29.02.2016 die Mittelstands- und Wirtschaftsvereinigung der CDU/CSU mit dem Schulleiter des Fürstenberg-Gymnasiums in Donaueschingen Mario Mosbacher und Prof. Manfred Kühne, ehemaliger Professor der HFU Furtwangen. Auch der CDU-Landtagsabgeordnete Karl Rombach, der den Wahlkreis Villingen-Schwenningen direkt vertritt, sprach als Vertreter der Politik über das Thema.

Rainer Christel, Geschäftsführer der Firma Kunststoff Christel GmbH aus Bad Dürrheim, welche Kunststoffspritzteile herstellt, eröffnete die Gesprächsrunde mit aktuellen Statistiken im Hinblick auf die bundesweite und globale Patententwicklung. Zwar schneidet Deutschland im internationalen Vergleich gut ab, aber im bundesweiten Ländervergleich erfährt Baden-Württemberg, das Land der Tüftler, einen rückläufigen Trend in der Patententwicklung. Die Ursachen der nachlassenden Entwicklungstendenz sollen im Laufe des Abends erörtert werden, woraufhin Rainer Christel das Wort an den Schulleiter Mario Mosbacher übergab.

„Die Verbindlichkeit der Schulempfehlung abzuschaffen war ein großer Fehler“, betonte Mosbacher. Eltern seien oftmals nicht in der Lage den best passenden Schulabschluss für ihre Kinder zu finden. Eine Überbewertung der Leistungsfähigkeit sei mit einem extremen Druck auf die Schüler verbunden, was sich an den schlechten Noten und der hohen Abgängerquote an Gymnasien zeige. Auch mit der verkürzten Gymnasialzeit von neun auf acht Jahren sei die Belastung der Schüler gewachsen.

Zusammenhängend mit der Einführung des G8 sieht auch Professor Manfred Kühne in den neuen Bachelor - und Masterstudiengänge eine ähnliche Problematik. Insbesondere für Männer sei es für ein Studium noch zu früh, Frauen dagegen seien viel weiter entwickelt. „Sie sind Getriebene, die nicht gelernt haben selbstständig zu arbeiten, ihr Grundwissen ist zwar gut aber Selbstreflexion und der Ansatz zum freiheitlichen Denken sind noch nicht vorhanden“, bemängelte der ehemalige Professor der HFU. Laut Kühne sei die immer stärker werdende Abhängigkeit von sozialen Medien und Internet-Plattformen wie Whatsapp und Facebook dafür verantwortlich, aber auch durch die Umstrukturierung der Bildungspolitik unserer grün-roten Landesregierung sei das freiheitliche Denken der Jugendlichen eingeschränkt worden.

Der Landtagsabgeordnete Karl Rombach sieht auch einen Mangel an Kreativität bei Kindern und Jugendlichen, weshalb er hier mehr Freiräume fordert. Auch intakte, funktionierende Familien seien unerlässlich für eine gelungene Erziehung des Kindes. Die aktuellen Entwicklungen seien für Karl Rombach alarmierend und er werde dem, so gut es geht, nachgehen. „Mein Herz schlägt für die Wissenschaft und der wirtschaftlichen Stärkung der Region.“, betonte der Landtagsabgeordnete.

Abschließend stellten die Redner zusammen fest, dass vor allem Bildungsstätten wie  Haupt- und (Werk)- realschulen mehr Anerkennung in der Gesellschaft finden müssen. „Fachkräfte wird man immer brauchen und sie werden sicherlich in Zukunft ihre hohe Wertschätzung erfahren“, sprach Karl Rombach im Abschluss nachdrücklich aus.